Scrum belohnt die INVEST-ition mit einer erfolgreichen User Story

Eine User Story gehört zu Scrum, wie ein 7er-Eisen zum Golf. Nach welchen Kriterien formuliere ich allerdings eine User Story? Klar ist, dass eine User Story verständlich verfasst sein muss. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Anforderungen gut und nachvollziehbar sind. Die Merkmale, die eine gute Anforderung haben sollte, werden im Rahmen der INVEST-Kriterien zusammengefasst. Doch was verbirgt sich hinter diesen?

INVEST-Merkmale einer User Story

Erfüllen die User Stories die INVEST-Merkmale, sind die Anforderungen gut spezifiziert und nachvollziehbar. Sie gelten als unverzichtbar, wenn man User Stories sauber formulieren und erfolgreich umsetzen möchte. So sollten diese immer mit Blick auf die hochprioren Einträge Anwendung finden.

Unabhängig und verhandelbar

Die zwei ersten INVEST-Merkmale lauten unabhängig (engl. Independent) und verhandelbar (engl Negotiable). Es ist wichtig, dass Anforderungen möglichst unabhängig voneinander gestaltet und definiert sind. Grundlegend muss es möglich sein, dass sie in einer beliebigen Reihenfolge einzeln umgesetzt werden. Kommt es zu Abhängigkeiten, entstehen häufig Probleme, die meist ungewollt sind. Des Weiteren sollten die Anforderungen nach den INVEST-Merkmalen verhandelbar sein. D.h. dem Product Owner und dem Team sollte ein Verhandlungsspielraum in den Planungssitzung möglich sein. Nur so kann eine hohe Produktivität erzielt werden.

Nützlich und schätzbar

Zwei weitere INVEST-Merkmale sind nützlich (engl. Valuable) und schätzbar (Estimable). Diese beiden Kriterien sollten ebenfalls von sämtlichen Anforderungen erfüllt werden. Es muss darauf geachtet werden, dass alle Anforderungen, die im Product Backlog zu finden sind, nützlich sind. Ist kein klarer Nutzen vorhanden, ist entweder die Entfernung der Anforderung oder die Umformulierung dieser nötig. Ein erkennbarer Nutzen muss grundsätzlich bei den Einträgen vorhanden sein, die nicht wertschöpfend, aber eben nun einmal notwendig sind. Es ist wichtig, dass das Entwicklungsteam dazu in der Lage ist, alle Einträge, die im Product Backlog abgelegt sind, abzuschätzen. Dadurch müssen die Anforderungen von dem Team verstanden werden können. Sie müssen möglichst klar und verständlich formuliert sein. Unklarheiten sollten spätestens in der Diskussion zwischen Product Owner und Team ersichtlich werden, wenn sich diese im Rahmen der Schätzklausur befinden.

Klein und testbar

Die letzten beiden INVEST-Merkmale sind klein (engl. Small oder Sized) und testbar (engl. Testable). Es muss zwingend darauf geachtet werden, dass die Einträge des Product Backlog kurz gehalten werden. Dies ist bei komplexen Anforderungen der Fall. Sie sollten lediglich skizzenhaft notiert werden. Erst im Anschluss werden sie schließlich wieder aufgebrochen und feiner gestaltet. Umso höher die Priorität bei den Anforderungen ist, desto genauer sollte letztlich die Beschreibung ausfallen. Gleichzeitig sollte der Aufwand, der für die Umsetzung der Anforderung benötigt wird, geringer sein.

Grundsätzlich müssen sämtliche Einträge testbar sein, die im Product Backlog zu finden sind. Aus diesem Grund sollten für jeden Eintrag im Zuge der INVEST-Merkmale sogenannte Akzeptanzkriterien formuliert werden. Durch sie wird der Anforderungstext an entsprechender Stelle präzisiert. Dem Product Owner wird so gleichzeitig eine Hilfestellung für die Bewertung der ausgewählten Anforderungen gegeben. Meist sind Tester besonders gute Partner, um eine Vervollständigung der Beiträge im Product Backlog vornehmen zu können.

Ich hoffe, die zurückliegenden Abschnitte haben Ihnen die INVEST-Merkmale für erfolgreiche User Stories kurz und prägnant näher gebracht. Sollten Sie Unterstützung in der Einführung von Scrum in Ihrem Unternehmen benötigen, dann kontaktieren Sie mich noch heute über unser Kontaktformular. Eine Antwort innerhalb 24 Stunden ist Ihnen sicher.

Ich freue mich über Ihr Feedback.

Ihr Dr. Patrick Seifried
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Quellen:
1 Roman Pichler: Scrum - Agiles Projektmanagement erfolgreich einsetzen
2 Wiki: INVEST (mnemonic)
3 Wiki: User Story

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